Sortenporträt: Ananasrenette
Nicht umsonst nennen wir die Ananasrenette auch „Everybody’s Darling“. Wer so heißt, ist frisch, fruchtig und ein klein wenig frivol.
Und was steckt hinter einem Apfel mit einem so sympathischen und zugleich verwirrenden Namen? Eine vermutlich hohe Geburt und eine ungeklärte, vielleicht mysteriöse Herkunft.
Die Spuren führen ins 18. oder 19. Jahrhundert nach Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Fest steht so viel: Im vorletzten Jahrhundert gab es unzählige Obstgärten und fast so viele Apfelsorten.
Unter der harten Konkurrenz konnte sich die Ananasrenette mit ihrer Mischung aus Freude und Intelligenz durchsetzen und wurde „Everybody’s Darling“. Seine steile Karriere nahm auch in Südtirol ihren Lauf und erlebte erst nach hundert Jahren zu Beginn der industriellen Apfelproduktion einen Knick.
Am sonnigen Ritten, in guter Luft, auf dem richtigen Boden, vor allem aber mit viel Erfahrung begleitet, wächst die Ananasrenette wieder. Saftvoll, würzig im Geschmack, etwas an Ananas erinnernd – manche entdecken auch Noten von Zitrusfrüchten oder Cassis, ist diese historische Apfelsorte ausgezeichnet geeignet für die Herstellung als sortenreiner Bergapfelsaft – und kann wie ehedem ihre besten Eigenschaften ausspielen: frisch, fruchtig und ein wenig frivol.